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Autor: Havadis Leser
Datum: 19/01/2025
Kategorie: USA
Donald Trumps zweite Amtszeit: Eine neue Erschütterung der globalen Balance?
Nach den Wahlen 2024 ist Donald Trump erneut als Präsident der Vereinigten Staaten ins Weiße Haus zurückgekehrt. Während seiner ersten Amtszeit sorgten seine unkonventionellen Entscheidungen sowohl in der Innen- als auch in der Außenpolitik für heftige Diskussionen. Mit seiner zweiten Amtszeit öffnet Trump die Tür zu einer neuen Ära auf der globalen Bühne. In diesem Artikel beleuchten wir die möglichen Auswirkungen seiner Wiederwahl auf die Weltordnung und analysieren die Veränderungen in verschiedenen Regionen.
US-Innenpolitik: Alte Strategien in neuer Form?
Trumps „America First“-Politik prägte seine erste Amtszeit und führte zu Rückzügen aus internationalen Abkommen, Spannungen mit NATO-Verbündeten und einem Handelskrieg mit China. In seiner zweiten Amtszeit wird erwartet, dass Trump eine ähnliche Linie verfolgt. Diesmal liegt sein Fokus jedoch möglicherweise stärker auf der wirtschaftlichen Stabilität, strengeren Einwanderungsgesetzen und einer verstärkten Förderung fossiler Energieträger – Maßnahmen, die darauf abzielen, die Unterstützung der amerikanischen Bevölkerung zurückzugewinnen.
Spannungen mit China und Russland: Neue Fronten in Sicht?
Der von Trump initiierte Handelskrieg mit China hatte eine tiefe Kluft in den Beziehungen zwischen den beiden Supermächten hinterlassen. In seiner zweiten Amtszeit könnte dieser Konflikt nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geopolitisch, etwa in Taiwan und im Südchinesischen Meer, weiter eskalieren.
Die Beziehungen zu Russland könnten hingegen komplizierter werden. Trumps eher wohlwollender Umgang mit Russland in der Vergangenheit steht im Kontrast zu der aktuellen Situation: dem Krieg in der Ukraine und Russlands zunehmender Isolation auf der Weltbühne. Ob Trump diese Balance halten kann, bleibt eine zentrale Frage.
Naher Osten: Rückkehr zu alten Ansätzen?
Trumps Nahost-Politik war geprägt von den Abraham-Abkommen, die die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und arabischen Staaten vorantrieben, sowie von harten Sanktionen gegen den Iran. In seiner zweiten Amtszeit könnte Trump eine noch aggressivere Haltung gegenüber dem Iran einnehmen, was die Spannungen in der Region weiter verschärfen würde.
Gleichzeitig ist mit einer engeren Zusammenarbeit mit Verbündeten wie Saudi-Arabien und Israel zu rechnen. Dies könnte jedoch den Palästina-Konflikt und andere regionale Spannungen weiter verkomplizieren.
Beziehungen zu Europa: Eine neue Spaltung?
Trumps kritische Haltung gegenüber Europa, insbesondere in Bezug auf die Finanzierung der NATO und Handelsabkommen, hatte während seiner ersten Amtszeit für erhebliche Spannungen gesorgt. Sollte sich dieser Ansatz in seiner zweiten Amtszeit fortsetzen, könnte Europa dazu gedrängt werden, sich stärker von den USA zu distanzieren und sich möglicherweise China und Russland zuzuwenden. Dies könnte langfristig zu einem Bruch in den transatlantischen Beziehungen führen.
Globale Wirtschaft und Klimapolitik
Trumps Unterstützung für fossile Brennstoffe und sein Rückzug aus dem Pariser Klimaschutzabkommen hatten während seiner ersten Amtszeit Rückschritte in der globalen Klimapolitik zur Folge. Sollte sich diese Politik in seiner zweiten Amtszeit verschärfen, könnte dies die grünen Energieinitiativen der USA bremsen, während andere Länder ihre Führungsrolle im Klimaschutz ausbauen.
Wirtschaftlich könnten Trumps protektionistische Maßnahmen die Handelsbeziehungen zu Verbündeten belasten. Dies könnte globale Lieferketten und Finanzmärkte nachhaltig verändern.
Eine neue Erschütterung der globalen Balance?
Trumps zweite Amtszeit könnte einen Wendepunkt in der globalen Politik darstellen. Eine Zunahme von Polarisierung, Unsicherheit in Bündnissen und eskalierende Spannungen zwischen den Regionen sind wahrscheinlich. Doch die Tatsache, dass Trumps Politik nicht nur die USA, sondern die gesamte Welt betrifft, macht deutlich, dass sich Führer und Völker auf diese neue Ära einstellen müssen.
Havadis Leser